Infotext TRANSFORMATIONSPROZESSE

TRANSFORMATIONSPROZESSE:
Aspekte des Fortschritts im Spiegel der Kunst (Teil 1)

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Die aktuelle von Marcus Kettel kuratierte interdisziplinäre Ausstellung im KUNSTBEZIRK, Galerie im Gustav-Siegle-Haus Stuttgart, beschäftigt sich im Hauptthema mit Transformationsprozessen des Fortschritts.

Dabei liegt der Schwerpunkt nicht auf einer Medienkunstausstellung im herkömmlichen Sinne, sondern darin, Veränderungsprozesse poetisch und kritisch zu beleuchten.

Es wurden neun künstlerische Positionen ausgewählt, die auf verschiedenen Ebenen teilweise auch ganz individuell die Ambivalenz des Fortschrittsbegriffs verdeutlichen.

Einige Künstler setzten sich mit den technischen, wissenschaftlichen Aspekten, wie Mobilität, Kommunikation, Architektur auseinander, andere mit dem Phänomen des gesellschaftlichen Begriffs allgemein in dem sie metaphorisch auf Metastasen und eine sich ausdehnenden Blase hinweisen. Auch die zwischenmenschliche Kommunikation spielt bei vielen Arbeiten eine Rolle.

Die Ausstellung will den Besucher für diese Anzeichen sensibilisieren, ihm Anregung geben und ihn letztlich dazu bewegen, sich an gesellschaftlichen Diskurs über den aktuellen Fortschrittsbegriff zu beteiligen.


La Fura dels Baus verhandelt in ihren Theaterstücken die Themen Zivilisationsentwicklung, Zukunftsvisionen des modernen Menschen und Fortschrittsgläubigkeit.
Im Zentrum des linken Teils der Ausstellung sehen Sie eine Video- und Buchinstallation aus deren 25-jährigen Theatergeschichte sowie Ausschnitte der „Metamorphosis-Inszenierung“ auf die transparente Plastik-Blase von Frank Fierke projiziert.
Darin befindet sich auch das musikalische Instrumentarium der Künstlergruppe „Zenit&Nadir“, die „den bubble“ innerhalb der Ausstellungszeit prozessual bespielen werden. Ausser diesen Kollaborationen wird im Rahmenprogramm 23. April um 19:00 Uhr der Film „Fausto 5.0“ von La Fura dels Baus gezeigt.


Die Arbeiten von Ea Bertrams beschäftigen sich mit organischen Transformationen. Der menschliche Körper wird mit Hilfe moderner Computertomografieaufnahmen ihres Gehirns entschlüsselt und mittels Leuchtkästen (X-Rays), skulpturalen metastasischen Stoffobjekten und Projektionen installativ aufbereitet.

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Auf die pneumatisch betriebene Blase von Frank Fierke wird in Kollaboration mit La Fura dels Baus deren „großes Welttheater“ projiziert. Es entsteht eine Raumtransformation, die sich im fließenden Übergang zur Umgebung immer wieder verändert.

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Min-seob Ji führt durch einen Umkehrprozess das herkömmliche Fortschrittsdogma eines „immer schneller, weiter und höher“ ad absurdum, indem er das höchste Gebäude der Welt aus Wachs, den „Burji Dubai“, während der Ausstellungszeit schmelzen lässt.


In Jang-young Jungs Arbeit „Mass Communication Mutant“ filmt ein I-Phone in einer Kreisbewegung immer gleiche Kulissen ab, die durch die endlose „Wiederkehr des Gleichen“ die Möglichkeiten fortschrittlicher Kommunikationsmedien in Frage stellt.

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Tae-kyun Kims Arbeit „G10“ thematisiert die heutige Mobilität und überspitzt die Geschwindigkeitszunahme, indem er die 10 größten Flughäfen nebeneinander platziert und per Leuchtdioden discoartig interagieren lässt.
„WE LOST“ macht die Botschaft einer Naturlandschaft nur durch die Übertragung der Medien erfahrbahr.
Die Arbeit „Wolke21“ lässt Assoziationen zu einem stadtbekannten Thema aufscheinen, das sich wie eine Wolke in ständiger Transformation befindet.

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Gleich mit mehreren Arbeiten vertreten ist Alfons Koller, der digitale Welten in die analoge Welt transformiert oder gegeneinander ausspielt.
Die Werkgruppe „Virtual Reality“ formt in einer Umkehrung elektronischer Prozesse das Immaterielle zur Materie um - der Datenträger wird zum Bildträger.
In einer anderen Arbeit wird die Wikipedia-Definition des Begriffs „Kunst“ in ASCII-Codierung verwandelt.

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„Coincidential Tabledance“ von Anahita Razmi ist ein endloser Transformationsprozess von Begegnung und Nicht-Begegnung. Ein fortschreitender Zyklus der zufälligen Kombinationsmöglichkeiten des Zusammentreffens wird veranschaulicht.

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Die doppelseitige Videoinstallation von Zenit&Nadir behandelt unterschiedliche Perspektiven, Wahrheitsgehalt und Manipulierbarkeit der modernen Medien.
Dabei könnten folgende Fragen aufkommen: „Sieht man sich oder den Anderen beim Betrachten zu und sind wir dem was gezeigt wird völlig ausgeliefert?
Zur Finissage setzten Sie Ihr Soundprojekt „Mad woman’s vision“ fort und präsentieren die Weiterentwicklung ihrer Performance, die sie bei der vernissage zeigten.
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Zeitplan:

Vernissage – 2. April 2011 um 20.00 Uhr
Lange Nacht der Museen – 9. April 2011, 19.00 Uhr
Film „Fausto 3.0“ und workshop am 23. April um 19:00 Uhr
Finissage – 27. April 2011 um 20.00 Uhr

Weblog
http://aspektedesfortschritts.twoday.net

Auch Sie können einen Beitrag zur Ausstellung leisten!
Geben Sie uns Ihre Antwort auf die Frage: „Was ist Fortschritt?“ und werfen Sie diese in die Zettelbox. Zur Finissage wird man die Antworten auswerten und performativ präsentieren.

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