Rede von Marcus Kettel zur Finissage am 27.04.2011
Guten Abend meine Damen und Herren,
liebe Kunstfreunde und Künstler!
Schön, dass Sie heute so zahlreich zur FINISSAGE der Ausstellung „Transformationsprozesse“ gekommen sind.
Zuerst möchte ich mich beim Förderkreis Bildender Künstler Württemberg, sowie bei Hartmut Haker, Rene Sanders und Karim Allawahla für deren Mitarbeit bedanken.
Vielen Dank auch an unsere Sponsoren dem Württembergischen Kunstvereins und ppm Print- und Präsentationsmedien Stuttgart für deren Materialunterstützung.
Ein besonderes Dankeschön an das Engagement der beteiligten Künstler La Fura dels Baus, Ea Bertrams, Frank Fierke, Tae-kyun Kim, Alfons Koller, Min-Seob Ji, Jangyoung Jung, Anahita Razmi und Zenit&Nadir, ohne die diese Ausstellung in dieser besonderen Art und Weise gar nicht zustande gekommen wäre.
Nach der Ausstellung „urbane-visionen“ 2010, dem performativen-interaktiven Projekt „Humane Visionen“ mit Alexandra Mahnke und Aleksandar Nesic zu Beginn diesen Jahres, ist das bereits das dritte von mir initiierte und kuratierte Ausstellungsprojekt im KUNSTBEZIRK: Dieses mal zum aktuellen Thema der Veränderungstendenzen des geltenden Fortschrittsbegriffes.
Die Ausstellung im KUNSTBEZIRK sahen innerhalb der kurzen Ausstellungslaufzeit von nur dreieinhalb Wochen über 600 Besucher.
Wir bekamen sehr viele positive Reaktionen, wobei besondere Bemerkungen und Komplimente, wie Documenta-Niveau mich natürlich besonders gefreut haben, da ich Jan Hoets Anspruch weiter nachkommen möchte, einerseits den Kunstbegriff und die Kunstvermittlung zu erweitern, als auch wie er erstklassige Kunst von internationalem Rang mit regionaler Kunst in guter Qualität zu verbinden.
Ein Freund von ihm aus Belgien hat die Ausstellung letzte Woche besucht und war begeistert.
Genauso lobte Carlus Padrissa, der Direktor der Theatergruppe „La Fura dels Baus“ mein Ausstellungskonzept mit der erweiternden Form zwischen bildender und darstellender Kunst, den ich kürzlich in Köln traf.
Das Vernissagen-Programm, mit einer klassischen Opern-Performance begonnen und im elektronischen Sampling-Verfahren von Zenit&Nadir mit ihrem neuen Projekt „Mad Womens Vision“ fortgeführt, sorgte genauso für Begeisterung,
wie das weitere Rahmenprogramm der „Faustischen Kunstvermittlung“ mit der Performance zur Langen Nacht der Museen von Hartmut Haker via Skype (um hier auch das Fortschrittsphänomen der Synchronizitätsfähigkeit der modernen Medien auszuleuchten) und mir,
genauso wie die Erläuterung der Chaos-Theorie in der Analyse des Ausstellungsmotivs eines Diagrammes des russischen Mathematikers Ljapunov von Hartmut Haker,
und dem anschließenden Film „Fausto 5.0“ von La Fura dels Baus gestern, der die Gefahr des Verlangens und Fortschreitens des modernen Menschen in der Ambivalenz zwischen faustischen und mephistolischen Polen auslotete.
Und nun gehe ich noch einmal kurz auf das Entstehungskonzept der Ausstellung ein, bei dem es mich interessierte, die momentan zu beobachtende rasante Zunahme allseits bemerkbarer Wandlungsprozesse in Natur, Politik und Gesellschaft künstlerisch unter die Lupe zu nehmen.
Dies ist Anlass dafür, in dieser Ausstellung auf das weitreichende Thema „Fortschritt“ mit all seinen Ambivalenzen aufmerksam zu machen und die Menschen dafür zu sensibilisieren.
Dabei fungierte der KUNSTBEZIRK über die dreieinhalb Wochen als eine Art Generator, um wie in der Eröffnungsrede ausführlich erwähnt, verschiedenartigste Prozesse bei den Besuchern auslösen zu können.
Hierbei war der Anspruch, sämtliche Aspekte des Themas durch verschiedene Medien abzudecken, die das Thema Fortschritt differenziert und kritisch reflektierten sowie poetisch darstellten.
Spannende Zusammenhänge auf unterschiedlichen Ebenen mit organischen Verbindungslinien entwickelten sich und lösten anregende Diskussionen aus.
Für inhaltliche Fragen stehe ich Ihnen später und weiterführend über den Weblog gerne zur Verfügung.
Den ausführlichen Einführungsvortrag der Eröffnung können Sie ebenfalls dem Weblog http://aspektedesfortschritts.twoday.net entnehmen, wo Sie auch sämtliche Programmpunkte mit Erläuterungen, gesammelte Aspekte und Fotoimpressionen der gesamten Ausstellungszeit finden.
Nach erfreulichen Berichten im Kunstmagazin Monopol, den Stadtmagazinen Lift und Reflect, ist von SWR2-Kultur ein Radio-Feature zum Ausstellungsthema geplant und wir freuen uns, bald den zweiten Teil zum Thema Fortschritt eventuell auch wieder in diesem wunderbaren und einzigartigen Forum des KUNSTBEZIRKS realisieren zu können.
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit und nochmal herzlichen Dank an die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten,
sowie an die aktive Mitarbeit der Besucher, deren Fortschritts-Aspekte Hartmut Haker und ich in einem Faust und Mephisto-Dialog gleich verkünden
und die sich dann in die Soundperformance des Projektes „Mad Womens Vision“ des Künstlerduos „Zenit&Nadir“ transformiert.
Viel Spaß dabei jetzt, die Getränkebar wird nach der Performance wieder geöffnet, einen schönen Abend und herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!!
Guten Abend, Dr. Faust!
Faust (Hartmut Haker):
Einen schönen guten Abend!
Ich bin der virtuelle Forscher-Faust von der Langen Nacht der Museen, heute live hierher transformiert, und freue mich auf den Dialog mit Mephisto.
Was ist Fortschritt, Mephisto?
Mephisto (Marcus Kettel):
Fortschritt ist Verbesserung im Einklang mit der Natur. Und was ist für dich Fortschritt, Faust?
Faust (Hartmut Haker):
Fortschritt ist mit offenen Augen sich an das Richtige erinnern und dann loslaufen.
Mephisto (Marcus Kettel):
Fortschritt müsste heißen, ein Gleichgewicht zwischen Bewahren und Verändern zu finden!
Faust (Hartmut Haker):
t + 1.
Mephisto (Marcus Kettel):
Dekadenz!
Faust (Hartmut Haker):
Fortschritt ist die Welt verstehen lernen.
Mephisto (Marcus Kettel):
Fortschritt ist Verbesserung!
Faust (Hartmut Haker):
Fortschritt ist Kunst.
Mephisto (Marcus Kettel):
Evolution vom niederen „Ego“ zum höheren Selbst.
Faust (Hartmut Haker):
Empathie!
Mephisto (Marcus Kettel):
Kein Rückschritt.
Faust (Hartmut Haker):
Die Auflösung aller konservativer Illusionen!
Mephisto (Marcus Kettel):
Wenn die Menschen wieder näher zusammenrücken statt alle vor dem PC.
Faust (Hartmut Haker):
Solche Ausstellungen!
Mephisto (Marcus Kettel):
Wenn die Politik die Umwelt wieder in Ordnung bringt.
Faust (Hartmut Haker):
Fortschritt wäre für mich der Rückschritt zur Langsamkeit.
Mephisto (Marcus Kettel):
Gute Frage, die habe ich mir noch nie im Leben gestellt.
Er geht zu den Zuhörern.
Mephisto (Marcus Kettel):
Und was meinen Sie?
Und du, Faust? Da stehst du nun, du armer Tor und bist so klug als je zuvor.
Faust (Hartmut Haker):
Ja, Fortschritt ist die Verwirklichung von Utopien! Oskar Wilde.
Mephisto (Marcus Kettel):
Endlich wieder zu begreifen, dass wir nur eine Erde haben. Dass wir ein Teil der Natur sind. Das ist Fortschritt!
Faust (Hartmut Haker):
Meine Zukunft!
Mephisto (Marcus Kettel):
1. Wenn man die vergangenen Schritte bewusst getan hat,
2. den aktuellen Schritt dann tut,
3. wenn man die nächsten Schritte gehen kann und will.
Faust (Hartmut Haker):
Fortschritt ist …
Nächste Woche ein Zungenkuss!!!
liebe Kunstfreunde und Künstler!
Schön, dass Sie heute so zahlreich zur FINISSAGE der Ausstellung „Transformationsprozesse“ gekommen sind.
Zuerst möchte ich mich beim Förderkreis Bildender Künstler Württemberg, sowie bei Hartmut Haker, Rene Sanders und Karim Allawahla für deren Mitarbeit bedanken.
Vielen Dank auch an unsere Sponsoren dem Württembergischen Kunstvereins und ppm Print- und Präsentationsmedien Stuttgart für deren Materialunterstützung.
Ein besonderes Dankeschön an das Engagement der beteiligten Künstler La Fura dels Baus, Ea Bertrams, Frank Fierke, Tae-kyun Kim, Alfons Koller, Min-Seob Ji, Jangyoung Jung, Anahita Razmi und Zenit&Nadir, ohne die diese Ausstellung in dieser besonderen Art und Weise gar nicht zustande gekommen wäre.
Nach der Ausstellung „urbane-visionen“ 2010, dem performativen-interaktiven Projekt „Humane Visionen“ mit Alexandra Mahnke und Aleksandar Nesic zu Beginn diesen Jahres, ist das bereits das dritte von mir initiierte und kuratierte Ausstellungsprojekt im KUNSTBEZIRK: Dieses mal zum aktuellen Thema der Veränderungstendenzen des geltenden Fortschrittsbegriffes.
Die Ausstellung im KUNSTBEZIRK sahen innerhalb der kurzen Ausstellungslaufzeit von nur dreieinhalb Wochen über 600 Besucher.
Wir bekamen sehr viele positive Reaktionen, wobei besondere Bemerkungen und Komplimente, wie Documenta-Niveau mich natürlich besonders gefreut haben, da ich Jan Hoets Anspruch weiter nachkommen möchte, einerseits den Kunstbegriff und die Kunstvermittlung zu erweitern, als auch wie er erstklassige Kunst von internationalem Rang mit regionaler Kunst in guter Qualität zu verbinden.
Ein Freund von ihm aus Belgien hat die Ausstellung letzte Woche besucht und war begeistert.
Genauso lobte Carlus Padrissa, der Direktor der Theatergruppe „La Fura dels Baus“ mein Ausstellungskonzept mit der erweiternden Form zwischen bildender und darstellender Kunst, den ich kürzlich in Köln traf.
Das Vernissagen-Programm, mit einer klassischen Opern-Performance begonnen und im elektronischen Sampling-Verfahren von Zenit&Nadir mit ihrem neuen Projekt „Mad Womens Vision“ fortgeführt, sorgte genauso für Begeisterung,
wie das weitere Rahmenprogramm der „Faustischen Kunstvermittlung“ mit der Performance zur Langen Nacht der Museen von Hartmut Haker via Skype (um hier auch das Fortschrittsphänomen der Synchronizitätsfähigkeit der modernen Medien auszuleuchten) und mir,
genauso wie die Erläuterung der Chaos-Theorie in der Analyse des Ausstellungsmotivs eines Diagrammes des russischen Mathematikers Ljapunov von Hartmut Haker,
und dem anschließenden Film „Fausto 5.0“ von La Fura dels Baus gestern, der die Gefahr des Verlangens und Fortschreitens des modernen Menschen in der Ambivalenz zwischen faustischen und mephistolischen Polen auslotete.
Und nun gehe ich noch einmal kurz auf das Entstehungskonzept der Ausstellung ein, bei dem es mich interessierte, die momentan zu beobachtende rasante Zunahme allseits bemerkbarer Wandlungsprozesse in Natur, Politik und Gesellschaft künstlerisch unter die Lupe zu nehmen.
Dies ist Anlass dafür, in dieser Ausstellung auf das weitreichende Thema „Fortschritt“ mit all seinen Ambivalenzen aufmerksam zu machen und die Menschen dafür zu sensibilisieren.
Dabei fungierte der KUNSTBEZIRK über die dreieinhalb Wochen als eine Art Generator, um wie in der Eröffnungsrede ausführlich erwähnt, verschiedenartigste Prozesse bei den Besuchern auslösen zu können.
Hierbei war der Anspruch, sämtliche Aspekte des Themas durch verschiedene Medien abzudecken, die das Thema Fortschritt differenziert und kritisch reflektierten sowie poetisch darstellten.
Spannende Zusammenhänge auf unterschiedlichen Ebenen mit organischen Verbindungslinien entwickelten sich und lösten anregende Diskussionen aus.
Für inhaltliche Fragen stehe ich Ihnen später und weiterführend über den Weblog gerne zur Verfügung.
Den ausführlichen Einführungsvortrag der Eröffnung können Sie ebenfalls dem Weblog http://aspektedesfortschritts.twoday.net entnehmen, wo Sie auch sämtliche Programmpunkte mit Erläuterungen, gesammelte Aspekte und Fotoimpressionen der gesamten Ausstellungszeit finden.
Nach erfreulichen Berichten im Kunstmagazin Monopol, den Stadtmagazinen Lift und Reflect, ist von SWR2-Kultur ein Radio-Feature zum Ausstellungsthema geplant und wir freuen uns, bald den zweiten Teil zum Thema Fortschritt eventuell auch wieder in diesem wunderbaren und einzigartigen Forum des KUNSTBEZIRKS realisieren zu können.
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit und nochmal herzlichen Dank an die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten,
sowie an die aktive Mitarbeit der Besucher, deren Fortschritts-Aspekte Hartmut Haker und ich in einem Faust und Mephisto-Dialog gleich verkünden
und die sich dann in die Soundperformance des Projektes „Mad Womens Vision“ des Künstlerduos „Zenit&Nadir“ transformiert.
Viel Spaß dabei jetzt, die Getränkebar wird nach der Performance wieder geöffnet, einen schönen Abend und herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!!
Guten Abend, Dr. Faust!
Faust (Hartmut Haker):
Einen schönen guten Abend!
Ich bin der virtuelle Forscher-Faust von der Langen Nacht der Museen, heute live hierher transformiert, und freue mich auf den Dialog mit Mephisto.
Was ist Fortschritt, Mephisto?
Mephisto (Marcus Kettel):
Fortschritt ist Verbesserung im Einklang mit der Natur. Und was ist für dich Fortschritt, Faust?
Faust (Hartmut Haker):
Fortschritt ist mit offenen Augen sich an das Richtige erinnern und dann loslaufen.
Mephisto (Marcus Kettel):
Fortschritt müsste heißen, ein Gleichgewicht zwischen Bewahren und Verändern zu finden!
Faust (Hartmut Haker):
t + 1.
Mephisto (Marcus Kettel):
Dekadenz!
Faust (Hartmut Haker):
Fortschritt ist die Welt verstehen lernen.
Mephisto (Marcus Kettel):
Fortschritt ist Verbesserung!
Faust (Hartmut Haker):
Fortschritt ist Kunst.
Mephisto (Marcus Kettel):
Evolution vom niederen „Ego“ zum höheren Selbst.
Faust (Hartmut Haker):
Empathie!
Mephisto (Marcus Kettel):
Kein Rückschritt.
Faust (Hartmut Haker):
Die Auflösung aller konservativer Illusionen!
Mephisto (Marcus Kettel):
Wenn die Menschen wieder näher zusammenrücken statt alle vor dem PC.
Faust (Hartmut Haker):
Solche Ausstellungen!
Mephisto (Marcus Kettel):
Wenn die Politik die Umwelt wieder in Ordnung bringt.
Faust (Hartmut Haker):
Fortschritt wäre für mich der Rückschritt zur Langsamkeit.
Mephisto (Marcus Kettel):
Gute Frage, die habe ich mir noch nie im Leben gestellt.
Er geht zu den Zuhörern.
Mephisto (Marcus Kettel):
Und was meinen Sie?
Und du, Faust? Da stehst du nun, du armer Tor und bist so klug als je zuvor.
Faust (Hartmut Haker):
Ja, Fortschritt ist die Verwirklichung von Utopien! Oskar Wilde.
Mephisto (Marcus Kettel):
Endlich wieder zu begreifen, dass wir nur eine Erde haben. Dass wir ein Teil der Natur sind. Das ist Fortschritt!
Faust (Hartmut Haker):
Meine Zukunft!
Mephisto (Marcus Kettel):
1. Wenn man die vergangenen Schritte bewusst getan hat,
2. den aktuellen Schritt dann tut,
3. wenn man die nächsten Schritte gehen kann und will.
Faust (Hartmut Haker):
Fortschritt ist …
Nächste Woche ein Zungenkuss!!!
urbane visionen - 6. Mai, 18:12